Nach längerer Zeit will ich auch mal wieder einen Bericht über meine Odysee (oder heißt es Audisee?

) schreiben.
Im vergangenen Jahr habe ich mir für die Sommerbereifung neue Felgen von EtaBeta gegönnt und später, nachdem die Contis abgefahren waren, mit dem Hankook Evo2 bestückt. Damit fing das Drama an.
Zunächst verspürte ich zwischen 120 und 140km/h Vibrationen im Lenkrad, die seltsamerweise wohl einer Tagesform unterlagen. Mal waren sie nur sehr gering, mal stärker. Manchmal vibrierte das Lenkrad sogar schon unterhalb der 100km/h, das aber nur morgens auf den ersten Kilometern.
Ich habe diese Felgen/Reifen Kombination (Conti und Hankook) im Laufe der Zeit bestimmt fünf bis sechs Mal bei meinem Reifenhändler und bei Audi auswuchten lassen. Jedes Mal wurde auch wieder eine Unwucht festgestellt und beseitigt, aber nie war das Ergebnis zufriedenstellend. Irgendwann vor zwei Monaten waren dann die vorderen Reifen runter und mussten ersetzt werden. Danach waren die Vibrationen so stark und traten auch bei höherem Tempo auf, sodass sich die Taschenlampe im Handschuhfach laut bemerkbar machte. Also wieder zum Reifenhändler und wieder wuchten. Dabei wurde festgestellt, dass die beiden neuen Reifen (wieder Hankook) einen Höhenschlag hatten.
Entnervt habe ich alle Reifen runtergeschmissen, die beiden Neuen reklamiert und alle komplett gegen Michelin Pilot Super Sport getauscht. Vorher hatte ich noch die Felgen vermessen lassen, um auszuschließen, dass die Unwucht dort herkommt. Ergebnis der ganzen Aktion? Das Lenkrad vibrierte jetzt weniger als zuvor aber immer noch spürbar zwischen 120 und 140km/h.
Da sich das Vibrieren beim Bremsen noch verstärkt hat, bin ich zu Audi. Dort hat man sich darauf berufen, dass Audi Vorgaben macht, in welcher Reihenfolge das Problem anzugehen ist. Bevor die Bremse in Betracht kommt, ist Huntern angesagt. Da meine Bremsen aber mittlerweile runter waren, habe ich eine komplett neue Bremsanlage erhalten (auf meine Kosten, da Verschleiß). Vibrationen trotzdem noch vorhanden. Zähneknirschend habe ich dem Huntern zugestimmt, der Preis ist ja horrend.
Nachdem Huntern war das Geld weg, die Vibrationen aber noch da.
Nun hat die Werkstatt sich die Gelenkwellen vorgenommen. Nach dem Austausch ist das Vibrieren zwar noch spürbar, aber erstens nur ganz minimal und zweitens nur im Bereich 125 – 135km/h. Die Werkstatt hatte auch einen Quertausch vorgenommen, also Reifen und Felgen von einem anderen Fahrzeug montiert. Damit waren die Vibrationen dann ganz weg.
Wie gesagt, meine EtaBeta Felgen sind ohne Reifen vermessen und für laufruhig befunden worden. Sie haben dieselbe Dimension wie die Serienfelgen, allerdings haben sie nur eine ET35. Und ich vermute, dass die kleine Restvibration damit zusammen hängt.
Mittlerweile habe ich übrigens bei Michelin wegen des richtigen Reifendrucks nachgefragt und die schriftliche Mitteilung (siehe unten) erhalten, vorne 3.0 und hinten 3.2, also andere Drücke als von Audi vorgegeben. Ich habe dann den Druck versuchsweise auf 3.0 rings herum eingestellt, fahre jetzt momentan aber nur noch 2.9.
Übrigens wurden bei meinem Werkstattaufenthalt auch noch das ZMS und das Hinterachsgetriebe erneuert (vorne hat‘s geklackert, hinten gepfiffen). Das alles ist aber durch die Anschlussgarantie abgedeckt.
Aber trotz all dem Ärger finde ich die Karre immer noch saugeil.
